Projektskizze Ernährung1.5 beim BLE eingereicht

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat am 2. Juni den Modellregionenwettbewerb „Ernährungswende in der Region“ in Leben gerufen. Ziel ist es, mit einem Fördertopf von 12 Millionen Euro Modellregionen für die Ernährungswende zu unterstützen. Oberfranken mit seiner traditionellen Vielfalt an Erzeuger:innen und Lebensmittelhandwerk und das Netzwerk des Ernährungsrat Oberfranken sind gute Voraussetzungen, um die Ernährungswende beispielhaft voranzubringen und damit Modellregion zu sein. Deshalb haben wir uns mit vielen Partner:innen aus Oberfranken zusammengesetzt und eine Projektskizze „Ernährung1.5“ erarbeitet und eingereicht.

Ernährung1.5 - Was haben wir in unserem Projekt vor?

Ernährung1.5 bezieht sich auf das Pariser Klimaabkommen. Ziel des Projektes ist es, eine klima- und umweltfreundliche Ernährung in Oberfranken zum Standard zu machen, indem wir ein starkes, regionales Netzwerk aufbauen, das Ernährung1.5 fest in Ernährungswirtschaft, Bildungsarbeit und Kommunalpolitik verankert.

Das Projekt besteht aus 3 Bausteinen:

Bioregionalen Versorgung mit Fokus auf AHV

Der Aufbau einer bioregionalen Versorgung wird beispielhaft mit ein Catering- und Vorverarbeitungsunternehmen und einem CO²- optimierten Logistiksystem durchgeführt. Dieses wird als Modellprojekt entwickelt und in Kooperation mit einer Vielzahl an Projektpartnern oberfrankenweit angewendet.

Ernährung1.5 Menü + Bildungsarbeit

Wir erarbeiten ein regionales Menü Ernährung1.5, welches zunächst in verschiedenen Pflegeeinrichtungen angeboten und durch Bildungsarbeit begleitet wird. In der zweiten Projekthälfte wird es durch Regionalpartner verbreitet. Denn es braucht einen ganzheitlichen Ansatz von Bewusstseinsbildung und transparenter Kommunikation, um Konsumentscheidungen an Nachhaltigkeit auszurichten.

Ernährung1.5 in der RegioCOP

Ernährungspolitik ist Klimapolitik! - Es müssen auch politische Rahmenbedingungen für die Ernährungswende geschaffen werden. Dies erfolgt partizipativ in der „RegioCOP“ (Regionale Klimakonferenz). Diese findet jährlich gleichzeitig zu der Weltklimakonferenz statt. Hier werden Gebietskörperschaften und zivilgesellschaftliche Akteure oberfrankenweit gemeinsam eine Ernährungsstrategie erarbeiten.

Wer sind die Projektpartner:innen?

Die Ernährungswende braucht alle Akteure entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette (WSK): Ernährungswirtschaft, Zivilgesellschaft, Gebietskörperschaften und Wissenschaft. Der Ernährungsrat Oberfranken ist hier die Schnittstelle zwischen all den Akteuren und verbindet diese zu einem Netzwerk, welches die Grundlage des Projektes bildet.

In unserem Projekt Ernährung1.5 arbeiten 3 verschiedene Arten von Partner:innen gemeinsam an der regionalen Ernährungswende. Hierbei unterscheiden sie sich in ihren Rollen und Aufgaben innerhalb des Projektes. Die Verbundpartner:
Ernährungsrat Oberfranken (Koordination), Caritas GgmbH St. Heinrich und Kunigunde, NährWerk Catering, sowie die Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung / forum1.5 (Universität Bayreuth) und der Lehrstuhl Food Supply Chain Management (Uni Bayreuth) (hellgrün),
sowie eine Vielzahl an  Projektpartnern (braun) und ideellen/assoziierten Partnern (gelb).

Jeder Partner lässt sich dabei einer der Akteursgruppen der Lebensmittel-WSK zuordnen:

Ernährungswirtschaft: Für die Versorgung der AHV müssen Landwirtschaft, Logistik und Einrichtungen gemeinsam regionale Versorgungsstrukturen aufbauen. Nur gemeinsam können Bedarfe, Hindernisse, aber auch Potenziale erfasst und ausgeschöpft werden.
Ernährungsrat Oberfranken mit seinem Netzwerk / Caritas gGmbH / NährWerk Catering/ EPOS Biopartner Franken / Ökomodellregionen mit ihren Kontakten zur Landwirtschaft / Hamsterbacke e.V. / Bundesverband der Regionalbewegung

Gebietskörperschaften: Ernährungswende braucht angepasste politische Rahmenbedingungen. Deshalb müssen Kommunen, Gebietskörperschaften und Verwaltungen ihre Handlungsspielräume nutzen. Durch die Teilnahme an der RegioCOP, die öffentliche Trägerschaft von GV-Einrichtungen und  die Kooperation bei Bildungsveranstaltungen sind sie wichtige Partner:innen für die regionale Ernährungswende.
Heimatagentur Oberfranken / ÖMR Fichtelgebirge, ÖMR Obermain-Jura / Stadt Coburg / Klimaschutzmanagement Bayreuth, Bildungsbüro Bamberg / AELF Bayreuth-Münchberg Sachgebiet GV in Oberfranken / Genussla und Landkreis Bamberg / KlimaKom gemeinnützige eG

Wissenschaft: Durch die Kooperation mit verschiedenen Fachabteilungen der Universität Bayreuth können wir die Klimarelevanz unterschiedlicher Produkte bemessen, Transportwege optimieren, ein strategisches und wissenschaftlich fundiertes Kommunikationskonzept entwickeln, sowie Transformationswissen in den Prozess integrieren.
Universität Bayreuth: Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung (forum1.5) / Lehrstuhl Food Supply Chain Management / Junior-Professur Ernährungssoziologie

Wie geht es weiter?

Die Projektskizze ist eingereicht, aber wie geht es jetzt weiter? Alle Antragsskizzen werden nun bewertet. Danach bekommt jedes Projekt eine Rückmeldung. Fällt diese positiv aus können wir einen offiziellen Antrag stellen. Wir warten nun gespannt auf die Rückmeldung des BLE. Schon jetzt wollen wir uns mit vollem Herzen bei allen unseren Partner:innen für die gemeinsame Erarbeitung dieses riesigen Projektes. Wir freuen uns auf unsere zukünftige Zusammenarbeit!

Eine bessere Welt ist pflanzbar – eine bessere Welt ist essbar!