Hirse, Linsen, Sojaprodukte und Getreidereis – innovative Produkte aus der oberfränkischen Landwirtschaft für die Gemeinschaftsverpflegung

Die dritte und letzte Initialveranstaltung 2024 in Rahmen des Projektes „Nahrungsnetzwerk Oberfranken“ („Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL)“) fand am 10. Dezember im Bauernmuseum in Frensdorf statt. Landwirtinnen und Landwirte, Ökomodellregionen, Vertreter:innen der AELFs und weitere Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten lud der Ernährungsrat ein, um sich explizit mit Hürden und Chancen in der Landwirtschaft und Weiterverarbeitung für die Gemeinschaftsverpflegung von Hirse, Linsen, Getreide und Sojabohnen zu beschäftigen. Diese Produkte wurden in der Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis NAHne des Ernährungsrates, sowie in den vorherigen Initialveranstaltungen und Runde Tische des Projektes „Nahrungsnetzwerk Oberfranken“ identifiziert.

Hans Will begrüßt die Teilnehmenden im Bauermuseum in Frensdorf.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Hans Will, Wertschöpfungskettenmanager im Ernährungsrat, und Dietrich Pax, Vorstand des Ernährungsrat Oberfranken, wurden die Chancen und Hürden des oberfränkischen Anbaus dieser Feldfrüchte von Landwirten und Landwirtinnen vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert. Im Anschluss wurden Anforderungen und Hürden für die Weiterverarbeitung in Küchen der Gemeinschaftsverpflegung, das Logistik-Projekt des Ernährungsrates und das bayerische Bio-Siegel vorgestellt.

Die Verpflegung stand ebenfalls unter dem Motto „innovative, bio-regionale Produkte“: So gab es in der Kaffeepause grüne Smoothies und belegte Brote (bio-regionales Brot vom Gärtnerhof Callenberg) und in der Mittagspause eine bio-regionale Kürbissuppe, Hirse-Risotto und Bratäpfel. Dabei stammten die Kürbisse und die Hirse direkt von Landwirten aus der Region. Außerdem gab es Apfelsaft von oberfränkischen Streuobstwiesen.

All das Gehörte wurde nach der Mittagspause in Kleingruppen für die jeweiligen Produkte diskutiert. Hier stellte sich die Fragen: Was braucht es, damit Wertschöpfungsketten für die Gemeinschaftsverpflegung aufgebaut werden können? Es wurde klar, dass der Anbau dieser Produkte keine große Hürde darstellt, auch wenn die Pflanzen besondere Arbeitsroutinen verlangen. Gerade im Rahmen des Klimawandels stellen Hirse und Soja eine Chance für die Fruchtfolge und die Betriebe dar. Und auch die Vorverarbeitung wie Sortierung und Reinigungen von Druschfrüchten und das Anschleifen von Getreide zu Getreidereis sind in Oberfranken in kleinen Kapazitäten vorhanden. Außerdem ist die Nachfrage nach diesen Produkten bei Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung vorhanden. Jedoch fehlt es an Weiterverarbeitung- und Lebensmittelhandwerksstrukturen wie der Weiterverarbeitung von Soja zu Tofu- und Fleischersatzprodukten, an bedarfsgerechten und effizienten Logistikstrukturen und an weiteren Kapazitäten in den Vorverarbeitungsstrukturen, um eine Erhöhung des Anbaus und der Ernte für die Gemeinschaftsverpflegung vorverarbeiten zu können.

An diesen Lücken arbeiten wir nun weiter und die Themen werden in Runden Tisch diskutiert und bearbeitet. Ein Termin für den ersten Runden Tisch der Landwirtschaft wird rechtzeitig bekanntgegeben. Wenn Sie eine dieser Produkte anbauen, Interesse haben diese anzubauen oder an der Vorverarbeitung interessiert sind, melden Sie sich gerne bei uns. Wir freuen uns über weitere Personen, die den Aufbau von bio-regionalen Wertschöpfungsketten in Oberfranken mitgestalten wollen. Sie erreichen uns am besten unter info@ernaehurngsrat-oberfranken.de oder unter 0921 82234.