Das Netzwerk der Ernährungsräte ist gegründet!

Foto: Ernährungsrat Köln und Umgebung e.V.

Am 10. und 11. März lud der Ernährungsrat Köln zur Gründung des Netzwerks der Ernährungsräte e.V.  und Abschlussveranstaltung des Stern-Kita-Projekts ein. Auch wir haben uns deshalb auf den Weg nach Köln gemacht.

Der Höhepunkt des Wochenendes war die vereinsrechtliche Gründung des Netzwerks der Ernährungsräte e.V., welches es schon seit 2017 als losen Zusammenschluss gibt. Dafür trafen sich über 60 Delegierte aus insgesamt 30 Ernährungsräte aus dem deutschsprachigen Raum vor Ort in Köln oder kamen digital zur Veranstaltung.
 

Der Ernährungsrat Oberfranken ist Teil der Vorstandsgruppe des bundesweiten Netzwerks der Ernährungsräte e.V.

Die Vorstandsgruppe (v.l.n.r.): Anna Feigl (München), Julia Marx (Oberfranken), Valentin Thurn (Köln), Judith Busch (Oldenburg), Anna Wissmann (Bonn), Karen Schewina (Frankfurt), nicht auf dem Foto: Gundula Oertel (Berlin) Foto: Ernährungsrat Köln und Umgebung e.V.

So wurde am 11.03. die Satzung verabschieden und eine Vorstandsgruppe für das Netzwerk gewählt. Auch wir vom Ernährungsrat Oberfranken sind durch Julia Marx (2.v.l.) in der Vorstandsgruppe vertreten. Außerdem gehören Judith Busch (Oldenburg), Gundula Oertel (Berlin), Karen Schewina (Frankfurt), Valentin Thurn (Köln), Anna Feigl (München) und Anna Wissmann (Bonn) der Vorstandsgruppe an.

Durch unsere Mitgliedschaft im Netzwerk und insbesondere durch die Vorstandsmitgliedschaft können wir unsere Erfahrungen und  Perspektiven eines Ernährungsrates auf Bezirksebene und des ländlichen Raumes aktiv in das Netzwerk einbringen.

Warum brauchen wir ein bundesweites Netzwerk der Ernährungsräte? Ernährungsräte wollen Ernährungspolitik von der europäischen wieder auf die (kommunal-) politische Agenda bringen.  Aber nicht nur auf diesen beiden Ebenen ist es wichtig, das Thema Ernährungsdemokratie, Ernährungssouveränität und resiliente Lebensmittelversorgung zu bearbeiten. Auch die Bundespolitik arbeitet an der Ernährungswende, das BMEL arbeitet an einer erste Ernährungsstrategie. Um die bundesweiten Schritte durch zivilgesellschaftliche und partizipative Stimmen zu ergänzen und ihnen Gehör zu verschaffen, brauchen wir ein strukturell verankertes Netzwerk, welches die Stimmen der Ernährungsräte in ganz Deutschland bündelt. Durch die vereinsrechtliche Gründung des Netzwerkes gibt es nun einen offiziellen Ansprech- und Verhandlungspartner auf Bundesebene, der die Ernährungswende mitgestaltet.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es Zeit in Workshops Themen wie die ökologische Vergabe von kommunalen landwirtschaftlichen Flächen, Konzepte für die  Gemeinschaftsverpflegung, Beschlussvorlagen für Stadtratsbeschlüsse und ernährungspolitischer Arbeit von Ernährungsräten zu bearbeiten und sich darüber auszutauschen. Daraus entstanden erste Arbeitskreise des Netzwerks.

Abschlussveranstaltung zum Stern-Projekt des ER Köln und Impulse für eine bioregionale Gemeinschaftsverpflegung

Am Abend vorher stellte der Ernährungsrat Köln sein Pilotprojekt, gefördert durch die DBU, zur bioregionalen Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstätten vor. Es zeigt, dass auch kleine Küchen durch lokale Logistikstrukturen und gute Kommunikation zwischen Landwirtschaft, Logistik und Küche gelingen kann. Höhepunkt war die Übergabe des daraus entstandenen Konzeptpapiers zusammen mit Verena Exner (DBU) an Wiliam Wolfgramm des Dezernats für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln. So können auch kommunale Kitas in Köln von dem Pilotprojekt lernen und den bioregio-Anteil in der Verpflegung erhöhen.

Außerdem betonte Dr. Ophelia Nick vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Wichtigkeit der Arbeit von Ernährungsräten und stellte die Beschlüsse des Bundes zur Unterstützung einer bioregionale Außerhausverpflegung da: Das beinhaltet neben der bundesweiten Ernährungsstrategie auch das Einrichten von Projektförderungen für Modellregionen in ganz Deutschland. Auch Dr. Philipp Stierand war aus Berlin angereist und berichtete von seinen Erkenntnissen aus der Arbeit mit der Kantine Zukunft in Berlin. Anschließend gab es eine Podiumsdiskussion. Danach wurde bei einem gemeinsamen regionalen Abendessen die Zeit genutzt, um sich auszutauschen und kennenzulernen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Ernährungsräte für den wertvollen Austausch und das Kennenlernen. Und ein besonderes Dankeschön an den Ernährungsrat Köln für die Initiative und die Organisation der Veranstaltung! Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im Netzwerk der Ernährungsräte bundesweit!