Logistik für eine bio-regionale Gemeinschaftsverpflegung in Oberfranken

Vernetzungstreffen im Rahmen des Frühjahresforum 2022

Am 29.04.2022 lud der AK Gemeinschaftsverpflegung des Ernährungsrates Oberfranken zu einem großen Vernetzungstreffen für Akteure der Gemeinschaftsverpflegung in Oberfranken im Rahmen des Frühjahrsforum 2022 in Bayreuth ein. Zum Thema „Logistik für eine ökologisch-regionale Gemeinschaftsverpflegung in Oberfranken“ trafen sich der Ernährungsrat und Akteure aus Landwirtschaft, Logistik, Gemeinschaftsverpflegung, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an der Universität Bayreuth, um sich über Ideen für ein gemeinsames Projekt auszutauschen. Das Ziel war es, alle Akteure der Wertschöpfungskette an einem Tisch zu versammeln und gemeinsam zu diskutieren, welche Schritte es für den Aufbau einer bio-regionalen Verpflegung in Gemeinschaftseinrichtungen in Oberfranken braucht.

Aus der Praxis berichtete Sebastian Funk von der EPOS Biopartner Süd GmbH, wie sie als Biogroßhandel mit möglichst vielen bio-regionalen Produkten Großküchen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen beliefern. Außerdem stellte Klaus Hutner die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft Tagwerk aus München vor und zeigte auf, wie sie Erzeuger und Großverbraucher als eine Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft zusammenbringen. Insbesondere die eigene Zwischenverarbeitung von Produkten nutzen Sie, um regionale Produkte für den Naturkosthandel vorzubereiten. Als dritter Referent war Daniel Neumann von Feldling, einem Logistik-Startup aus Köln, zugeschaltet, welche mit dem Ernährungsrat Köln und Umgebung das Projekt SternKita umsetzen. Durch das Projekt werden mehr als zehn Kitas mit unverarbeiteter Rohware von Landwirten aus der Region Köln beliefert. Er zeigte auf, dass es möglich ist, auch kleine Bestellgrößen in Zusammenarbeit mit Landwirten und Einrichtungen so abzustimmen, dass Lieferbeziehungen aufgebaut werden können. Anschließend gab es für die ca. 50 Anwesenden Gelegenheit Rückfragen an die Referenten zu stellen.

Nach einer Mittagspause wurde dann überlegt, wie sich die gehörten Lösungen auf Oberfranken übertragen lassen und welche Hürden es dabei zu bewältigen gibt. Dabei wurden folgende Aspekte behandelt: Kritische Mengen, anfallende Kosten und welche Zwischenschritte und Akteure für eine tragfähige Lösung notwendig sind. Auch wurden Themen wie die Vorverarbeitung von Rohware, wie bspw. das Schälen mitgedacht, überlegt wie ein mögliches Logistikzentrum zusätzlich unter anderem auch als Veranstaltungsort genutzt werden könnte, um neue Interessierte zu gewinnen, und wie auch das Thema Lebensmittelverschwendung durch ein angehängtes Bistro adressiert werden könnte. Der Ernährungsrat Oberfranken stellte seine Ideen und ersten
Berechnungen bezüglich einer regionalen Lieferkette am Beispiel der
Kartoffel dar. Im Anschluss gab es Zeit für Austausch und Diskussion. Es wurde sich auf ein Folgetreffen geeinigt, welches weitere konkrete Schritte für ein solches Projekt bearbeiten möchte. Sobald ein Termin feststeht, werden wir dies hier über unsere Webseite und das forum1.5 bekannt geben.